Offener Brief an den Grünen-OB Boris Palmer

Meine Stellungnahme in einem offenen Brief zum Zitat (PNP vom 7.9.2018) des Bündnis 90/Die Grünen Politikers und Oberbürgermeisters der Stadt Tübingen, Boris Palmer beim Sat.1 Frühstückfernsehen am 6.9.2018. „Nehmt ihnen den Schutz der Kommunen, wo sie solche Straftaten begehen können, und steckt sie in Gottes Namen in Kasernen zu Horst Seehofer in den Bayerischen Wald, da können sie keinen Schaden anrichten und wir können die Asylverfahren in Ruhe beenden“

 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Palmer,

 

der Bayerische Wald - geprägt von Zusammenhalt, Tradition und Kultur - bedeutet für mich als niederbayerischer Bundestagsabgeordneter Heimat und Lebensraum. Ich bin stolz darauf, hier zu leben. Es ist unerhört und unverschämt, dass Sie die Menschen in Bayern und insbesondere im Bayerischen Wald und damit meine Heimatregion mit Ihrer Aussage derart abwerten.

Das ist geschmacklos und unwürdig für Ihr politisches Amt. Es gibt im Bayerischen Wald keine Kasernen für Flüchtlinge und es ist respektlos zu fordern, alle straffälligen im Bayerischen Wald unterbringen zu wollen. Mit solch diffamierenden Aussagen schüren Sie nicht nur weitere Hasskampagnen, sondern diskriminieren gerade die, die sich derweil für ein friedliches Miteinander einsetzen. Darüber hinaus ist es unmöglich, dass die Grünen Probleme lösen wollen, indem sie diese auf den Bayerischen Wald verteilen.

Bayern hat bereits die meisten Flüchtlinge aufgenommen, ergreift aber auch gezielte Maßnahmen gegen gewaltbereite Asylsuchende.

Ihre Aussage einer willkürlichen Auslagerung der Problemfälle halte ich für wenig zielführend und zeugt von Verantwortungslosigkeit und Kurzsichtigkeit.

 

Der Bayerische Wald ist mehr als Ihre Keim- und Arrestzelle für Straftäter.

 

Ich fordere Sie auf, Ihre Aussage zurückzunehmen und sich bei den Menschen in meiner Heimat zu entschuldigen!

 

 

Anmerkung: Gleiches Schreiben ging an OB Boris Palmer.